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25.08.2022 | Klaus Faber AG

Klaus Faber AG weiter auf Wachstumskurs - neues Geschäftsfeld in den Startlöchern

Klaus Faber AG weiter auf Wachstumskurs - neues Geschäftsfeld in den Startlöchern

Klaus Faber AG weiter auf Wachstumskurs - neues Geschäftsfeld in den Startlöchern

Die Klaus Faber AG aus Saarbrücken trotzt den aktuellen Krisen: Das Unternehmen bleibt auf Wachstumskurs und bringt mit „Electrical Heat Tracing“ eine neue Business-Unit an den Start. Der Distributor von Kabeln und Leitungen erzielte im vergangenen Geschäftsjahr mit insgesamt rund 480 Millionen Umsatz eine kräftige Steigerung und beschäftigt inzwischen über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

EuroSaar sprach mit dem Vorstand Joachim Krimmel und Dr. Jens Artelt über die aktuelle Geschäftsentwicklung und die künftige strategische Ausrichtung.
Während Krimmel vor allem die Bereiche Vertrieb und Einkauf verantwortet, kümmert sich sein Vorstandskollege Artelt vorrangig um die Bereiche Logistik, IT und Finanzen.

Corona und kein Ende und jetzt auch noch die Ukraine-Krise mit all ihren Folgen. Wie kommt die Klaus Faber AG durch diese unruhigen Zeiten

Joachim Krimmel

Wir sind bisher gut durch die Krise gekommen und wir sind zuversichtlich, dass wir auch die vor uns liegenden Herausforderungen erfolgreich meistern werden. Die Gründe dafür sind vielfältig: Wir haben ein motiviertes und erfahrenes Team, das weiß, worauf es in stürmischen Zeiten ankommt. Und wir sind unserer langjährig gelebten Philosophie treu geblieben, ein verlässlicher Partner sowohl für unsere Kunden als auch für unsere Lieferanten zu sein.
Natürlich leiden auch wir unter gestörten Lieferketten, aber wir haben rechtzeitig unseren Einkauf und unsere Logistik dahingehend umgestellt und optimiert, um Materialengpässe möglichst zu vermeiden. Zugute kommt uns in Krisenzeiten unsere sehr vorausschauende Materialbevorratung mit einer großen Sortimentstiefe in unseren beiden Logistikzentren Hedemünden und Fichtenau. Die flexible und sofortige Lieferfähigkeit zahlen sich mehr denn je aus.

Und wie steht es um das Russland-Geschäft?

Dr. Jens Artelt

Unsere Geschäftsbeziehungen zu Russland waren bereits in der Vergangenheit überschaubar und schon seit längerer Zeit haben wir die dortige Entwicklung beobachtet. Unmittelbar nach den Ereignissen im Februar dieses Jahres haben wir die geschäftlichen Aktivitäten komplett eingestellt.

Die Klaus Faber AG diversifiziert seit einigen Jahren neben dem Kerngeschäft Kabel und Leitungen in neue Geschäftsfelder und ist inzwischen sehr breit aufgestellt. Wie haben sich die einzelnen Business-Units entwickelt?

Joachim Krimmel

Die neuen Geschäftsfelder entwickeln sich sehr erfolgreich. Beachtenswert ist auch der Kurs der Faber Infrastructure mit mobilen Solarcontainern und insbesondere unser neues Produkt, der Faber Solar Frame, die mobile Solaranlage für Containerdächer, steht im Fokus. Angesichts der derzeitigen Energie- und Klimakrise sehen wir ein starkes Interesse aus der Industrie nach diesen mobilen und nachhaltigen Lösungen. Die Mobilität der Container und auch der Solar Frames eröffnen Unternehmen und Institutionen große und flexible Einsatzmöglichkeiten.
Außergewöhnlich positiv entwickeln sich die beiden Business Units Breitband und Telekommunikation und Cranes, Mining, Tunneling, die sich binnen 4-5 Jahren jeweils zu einer der führenden Anbieter in ihren Segmenten entwickelt haben.

Das große Interesse an unserer gerade durchgeführten „Roadshow“ in Deutschland zum Thema Glasfaserausbau hat das eindrucksvoll bestätigt. Gebremst wird dieser Wachstumselan lediglich durch den Mangel an Tiefbaukapazitäten in Deutschland.

Und auch der Bereich Cranes, Mining und Tunneling setzt neue Akzente: Wir sind inzwischen bei Großprojekten neben Deutschland in den skandinavischen Ländern, Österreich und der Schweiz dabei und zu einem geschätzten Lösungsanbieter geworden. Mit einem chinesischen Partner wollen wir künftig auch in Asien verstärkt Fuß fassen.

Womit dürfen wir denn in naher Zukunft rechnen?

Dr. Jens Artelt

Unser neuestes Geschäftsfeld „Electrical Heat Tracing“ steht in den Startlöchern. Gemeinsam mit einem deutschen Partner wollen wir vor allem der Industrie innovative Lösungen anbieten, wenn es um den Schutz vor Havarien geht. Im Zentrum der neuen Business-Unit stehen elektrische Begleitheizungen, mit deren Hilfe spezifische Temperaturen innerhalb von Rohrleitungsinfrastrukturen gewährleistet werden können, um beispielsweise die Fließfähigkeit des Mediums dauerhaft sicher zu stellen. Die Zielbranchen sind vielfältig: von der chemischen und petrochemischen Industrie, über die Öl & Gas Branche, Energieerzeugung und Lebensmittelindustrie, bis hin zur Bauindustrie, wo unter anderem Wasserleitungen vor dem einfrieren zu schützen sind.
Mit diesem neuen Geschäftsfeld betritt die Klaus Faber AG Neuland, denn wir kümmern uns gemeinsam mit einem Partner erstmalig um das Gesamtpaket: Neben der Lieferung übernehmen wir zusätzlich auch die Planung und Installation. Während unser Partner das technische Know-how einbringt, haben wir den Kundenzugang samt Logistik-Know-how und verfügen über die nötige Finanzstärke. Noch in diesem Jahr dürften wir von uns reden machen, da wir auch in diesem Bereich kräftig wachsen wollen. Mit Blick auf „Übermorgen“ bauen wir aber auch sehr konkret unsere Kontakte zur saarländischen Hochschullandschaft aus. Ohne zu viel zu verraten ein Blick in die Werkstatt: Hier wollen wir zusammen mit anwendungsorientierten Instituten ganz neue Ideen weiterentwickeln.

Wie entwickelt sich die Friesland Kabel?

Joachim Krimmel

Die Folgen der Corona-Pandemie sind in der Kreuzfahrtindustrie noch deutlich zu spüren. Auch hat die Insolvenz der MV-Werften für Verunsicherung in der Branche gesorgt. Inzwischen stehen aber die Anzeichen auf Erholung. Und die Bundeswehr mit ihrem von der Politik beschlossenen Sondervermögen von 100 Milliarden Euro rückt zum Beispiel bei Marineanwendungen in naher Zukunft verstärkt in den Fokus. Das sind gute Perspektiven für unseren maritimen Bereich.

Seit fast einem Jahr befindet sich die Klaus Faber AG in neuen hochmodernen Räumlichkeiten. Wie wichtig war der Umzug für das Unternehmen?

Dr. Jens Artelt

Die Attraktivität der Klaus Faber AG hat mit dem neuen Standort zugenommen. Die zentrale Lage am Eurobahnhof in Saarbrücken sowie die damit verbundene gute Erreichbarkeit und die auf die neue Arbeitswelt zugeschnittenen Räumlichkeiten sprechen für sich. Uns war es von Anfang an wichtig, die bei der Klaus Faber AG vorherrschende familiäre Kultur beizubehalten und auszubauen. Uns war es wichtig, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen. Die technisch hochmoderne digitale Ausstattung hat uns sehr flexible Möglichkeiten der Telearbeit bereits während der Pandemie ermöglicht. Unter den inzwischen über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind viele schon sehr lange dabei und schätzen den ihnen entgegengebrachten Respekt und die gelebte Vertrauenskultur. Wir arbeiten intensiv daran, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit das Unternehmen permanent weiterzuentwickeln.

Wie sorgen Sie dafür, dass auch künftig genügend Arbeitskräfte zu der Klaus Faber AG wollen?

Joachim Krimmel

Wir pflegen eine offene Unternehmenskultur mit fairem Umgang, sind innovativ und über die Klaus Faber Stiftung gesellschaftlich engagiert. Das macht uns zusammen stark. Wir bilden beispielsweise kontinuierlich aus mit ca. zwanzig Auszubildenden pro Jahr und arbeiten eng mit den hiesigen Universitäten zusammen. Unsere Erfahrung und die Motivation der jungen Menschen bilden eine exzellente Basis, um Produkte für morgen zu entwickeln und auszuprobieren.

Dr. Jens Artelt

Die Klaus Faber AG ist ein international ausgerichtetes Unternehmen mit regionaler Verankerung und Verantwortung. Ein hidden champion, der in Zukunft noch einiges vorhat.

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