Seit 1950 ist Faber eine feste Größe im Markt. Von der Elektrogroßhandlung zu einem der bedeutendsten Kabelexperten in Europa. Ein Rückblick.
In diesem Jahr gründen Klaus und Elfriede Faber in Saarbrücken eine Elektrogroßhandlung. Mit gerade einmal einem Mitarbeiter startet das Unternehmen in der Lebacher Straße – bis heute der Standort der Firmenzentrale. Kurze Zeit später expandiert das Unternehmen bereits und wird um ein zweites Lager in der Ludwigstraße ergänzt. Fleiß, Ausdauer und ein hervorragender Kundenservice sorgen schon bald dafür, dass das junge Unternehmen erneut ausgebaut wird. Das Lager in der Ludwigstraße wird in Lagerhallen am Torhaus verlegt, ein weiteres Lager in Riegelsberg angemietet. 1953 übernimmt Klaus Faber zusätzlich die Vertretung eines mittelständischen Kabelwerkes.
Um 1970 werden die Weichen neu gestellt. Das Unternehmen konzentriert sich ausschließlich auf den Vertrieb von Kabeln und Leitungen. Klaus Faber hatte über Jahre hinweg den deutschen Kabelmarkt beobachtet und Schwachstellen in den Vertriebssystemen ausgemacht. Er entwickelt ein neues Konzept: In Zusammenarbeit mit ausländischen Produzenten bietet er Kabelkunden eine Alternative zum Angebot der inländischen Anbieter.
Zusätzlich stellt er ein Thema in den Mittelpunkt, das die Branche bis dahin vernachlässigt hatte: Servicedienstleistungen. Klaus Faber betritt damit Neuland, ist aber von der Richtigkeit seines Geschäftsmodells überzeugt. Der Erfolg gibt ihm Recht. Ein erstes Warenlager außerhalb des Saarlandes wird im münsterländischen Ostenfelde errichtet.
1972. Die saarländischen Lagerstandorte erweisen sich als zu klein. In Riegelsberg wird ein 13.000 m² Grundstück erworben und der Bau einer großen Lagerhalle in Auftrag gegeben.
1973. Weltweit sorgt die erste Ölkrise für Aufregung. Bei Faber laufen dennoch weiterhin alle Aktivitäten auf Hochtouren. Im westfälischen Beelen übernimmt ein neues Warenlager die Aufgaben des zu klein gewordenen Standortes in Ostenfelde. In Riegelsberg sind die Bauarbeiten beendet, und das erste Logistik Center nimmt seine Tätigkeit auf.
1975. Der Faktor Zeit spielt im Faber Konzept für den Kabelvertrieb eine zentrale Rolle. Klaus Faber erkennt, dass die elektronische Datenverarbeitung Arbeitsabläufe erheblich beschleunigt. Er handelt sofort. Die erste EDV-Anlage wird im Haus installiert.
1982 wird das Verwaltungsgebäude der Saarbrücker Firmenzentrale durch den Zukauf des Nachbarhauses erweitert.
Die Lagerkapazität des Standortes im westfälischen Beelen wird durch den Bau einer neuen Großhalle nahezu verdoppelt.
Der Aufwärtstrend des Unternehmens setzt sich fort. Messeauftritte in Dortmund, München, Nürnberg und Hamburg steigern den Bekanntheitsgrad. Die Marketinginvestitionen machen sich bezahlt. Die Wachstumsdynamik nimmt zu.
Nach dem politischen Umbruch in Osteuropa lähmt die Wirtschaftskrise weite Teile der deutschen Wirtschaft. Eine neue Ölkrise lässt die Nachfrage nach Industriegütern sinken. Überall ist Sparen angesagt.
In dieser Zeit setzt sich das Leistungsangebot von Faber zunehmend durch. Denn es erlaubt den Kunden, die eigenen teuren Warenbestände erheblich zu reduzieren, ohne jedoch die Warenverfügbarkeit einzuschränken.
Im baden-württembergischen Fichtenau nimmt ein neues Logistik Center seinen Betrieb auf. Der Lagerstandort wird nach achtmonatiger Bauzeit und einer Investition von rund 6,5 Mio. D-Mark offiziell eingeweiht. Der neue Vertriebsstützpunkt soll den süddeutschen Raum und gleichzeitig den osteuropäischen Markt abdecken. Für die Standortwahl ausschlaggebend ist insbesondere die optimale Anbindung an die A7.
Angespornt von den Erfolgen der Öffentlichkeitsarbeit beteiligt sich Faber 1991 erstmals an der Hannover Messe. Im gleichen Jahr erfolgt die erste Teilnahme an einer Auslandsmesse in Moskau.
Die schlechte Verkehrsinfrastruktur in den neuen Bundesländern erweist sich als Handicap für den schnellen Lieferservice von Faber. Als Lösung bietet sich die Errichtung von Regionalstandorten vor Ort an. Der erste nimmt im brandenburgischen Werneuchen in der Nähe von Berlin seinen Betrieb auf.
1993 wird die Zentrale in Saarbrücken erneut erheblich erweitert. Im gleichen Jahr geht ein neues Warenlager in Hedemünden in Betrieb. Es ersetzt das zu klein gewordene Lager im westfälischen Beelen. Über dieses Logistik Center werden zukünftig etwa zwei Drittel des Umsatzes abgewickelt.
1994. Die große Nachfrage in den neuen Bundesländern erfordert die Errichtung eines weiteren Regionalwarenlagers. Der Standort wird im sächsischen Oschatz angesiedelt.
1995. Faber wird nach ISO 9002 (heute: 9001) zertifiziert.
1996. Das Vertriebsprogramm wird um den Bereich Datenkabel erweitert.
1997 wird im Haus eine Arbeitsgruppe installiert. Ziel ist die Entwicklung eines elektronischen Auskunfts- und Bestellsystems, das den Faber Kunden online den direkten Zugang zur Faber Logistik ermöglichen soll. Gemeinsam mit einem renommierten Softwarehaus wird Pionierarbeit in der Kabelbranche geleistet. Faber Direkt ist geboren.
1998. Nach nur einjähriger Entwicklungszeit wird Faber Direkt auf der Hannover Messe präsentiert. Ein Jahr später erhält das Kundenanbindungssystem Faber Direkt den begehrten Softwarepreis der Zeitschrift Informationweek. Damit stellt das Unternehmen erneut seine Innovationskraft eindrucksvoll unter Beweis.
Faber wird 50, und auch im Jubiläumsjahr setzt sich der Erfolgskurs des Unternehmens konsequent fort. Über 5 Mio. D-Mark werden in diesem Jahr in die Zukunft des Unternehmens investiert. Die Klaus Faber GmbH wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Klaus Faber übernimmt den Vorstandsvorsitz, sichert aber gleichzeitig seine Nachfolge im Sinne einer langfristigen Unternehmenssicherung juristisch ab.
Für die Beschaffung oder Herstellung von Kabeln mit spezifischen Anforderungen wird die Abteilung Sonderkabel geschaffen.
Die Klaus Faber Stiftung wird gegründet. Herr Faber sichert sein Lebenswerk durch die Gründung seiner Stiftung. Stiftungszweck ist die Sicherstellung, Entwicklung und Fortführung der Unternehmensgruppe Faber. Zum einen soll diese Stiftung der Sicherung der Arbeitsplätze innerhalb der Klaus Faber AG und zum anderen der Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie Vorhaben der angewandten Medizin dienen.
2013 wird die Gemeinnützigkeit der Klaus Faber Stiftung anerkannt.
Ab 2007 fließen zwölf Millionen Euro in den Bau eines der modernsten Dienstleistungszentren der europäischen Kabelbranche, u. a. in die Errichtung eines automatisierten Hightech-Hochregallagers. Mit der Standorterweiterung reagiert das Unternehmen in erster Linie auf die speziellen Kundenanforderungen im Export- und Industriebereich.
Am 26. April 2007 wird der Grundstein für den Ausbau des Standorts Fichtenau zum Logistik Center gelegt. 2008 findet die feierliche Einweihung statt.
Die Gemeinde würdigt die Investitionen in den Standort auf ganz besondere Weise und benennt eine durch das Gewerbegebiet Neustädtlein führende Straße zur „Klaus-Faber-Straße“
Im Jahr der Wirtschaftskrise profitiert die Klaus Faber AG von der soliden Geschäftspolitik der vergangenen Jahrzehnte: Trotz Umsatzeinbußen kommt es nicht zu Entlassungen, und das Unternehmen fährt einen Umsatz von 210 Mio. Euro ein. Mittlerweile hat das Unternehmen ungefähr 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aufgeteilt auf die Unternehmenszentrale in Saarbrücken und die beiden Lagerstandorte in Fichtenau und Hedemünden. Um die Marktanteile im Bereich Maschinen- und Anlagenbau auszubauen, wird das Produktsortiment entsprechend erweitert.
Das Logistik Center Hedemünden wird modernisiert und erweitert. Die Erhöhung der Schneidkapazität macht die Installation zusätzlicher Wickelstände und eine Hallenerweiterung erforderlich. Zusätzlich wird die Tragfähigkeit von Maschinen auf 15 t erweitert, um im Bereich der armierten Produkte und der großen Kabelquerschnitte den Kundenwünschen besser Rechnung tragen zu können.
Bereits 2012 hatte man am Standort Hedemünden eine Grundstücksfläche erworben, um eine zusätzliche Halle zur Verwaltung und Reparatur der Leertrommeln zu errichten. 2014 wird die neue Leertrommelabwicklung in Betrieb genommen.
Firmengründer und Inhaber Klaus Faber wird 90 Jahre alt.
Der Unternehmensstandort Fichtenau in Baden-Württemberg feiert sein 25-jähriges Jubiläum mit einem großen Mitarbeiterfest.
Bis heute ist Faber eine Erfolgsstory. Denn damals wie heute verfolgen wir ein klares Unternehmenskonzept, das auf hohe Warenverfügbarkeit, ein starkes Sortiment, exzellenten Service und Kundennähe setzt. Die Zusammenarbeit mit Faber soll Kundenzufriedenheit und Erfolg bringen. Und daran hat sich auch in über 73 Jahren nichts geändert.