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16. April 2021

…und dann kam das Virus. Unternehmen in Corona-Zeiten.

…und dann kam das Virus. Unternehmen in Corona-Zeiten.

SAAR Revue sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden der Klaus Faber AG, Joachim Czabanski, über die aktuelle Lage. Die saarländische Wirtschaft, auch vor Corona schon schwer gebeutelt, stemmt sich mit aller Macht gegen die Auswirkungen der Pandemie. Dabei trifft es die Unternehmen ganz unterschiedlich. 

Marc Schneider: Die Klaus Faber AG hat fünf Standorte von der Küste bis in den Süden der Republik. Wie hat das Unternehmen die nunmehr 13 Monate lange Pandemie bisher überstanden?

Joachim Czabanski: Pandemien haben leider die unangenehme Eigenschaft, nicht gleichmäßig aufzutreten. So haben sich unsere Standorte, welche sich in fünf verschiedenen Bundesländern befinden, in den vergangenen Monaten immer wieder neuen Herausforderungen stellen müssen – mal niedrige Inzidenzen, dann wiederum Hotspot-Zustände. Glücklicherweise hatten wir nur eine Handvoll betroffene Mitarbeiter. Die Unternehmen bundesweit haben deutlich schneller und konsequenter auf die Pandemie reagiert, als uns die Politik nun weismachen will. Ich bin der festen Überzeugung, dass eine „Eingreiftruppe“ aus erfahrenen Unternehmern die Krise deutlich besser bewältigt hätte, da Unternehmer jederzeit auf Krisen reagieren müssen. Wirtschaftlich sind die Klaus Faber AG und ihre Tochterunternehmen bisher sehr gut durch die Krise gekommen; ohne Kurzarbeit, ohne Entlassungen, ohne Lohnkürzungen.

Marc Schneider: Viele Unternehmen, auch in Ihrer Branche, haben jedoch massiv gelitten und sind zum Teil bereits seit einem Jahr in Kurzarbeit. Hatten Sie einfach Glück oder verfolgen Sie eine völlig andere Strategie?

Joachim Czabanski: Gute Zeiten sollten Unternehmen dazu nutzen, ihr Geschäft, ihren Service, ihre Produkte in Frage zu stellen! Umsatzkurven sind immer ein Spätindikator für einen Produktlebenszyklus. Läuft es besonders gut, ist das Top-Produkt – neudeutsch gerne als „Cashcow“ bezeichnet – bereits über seinen Zenit. Die Klaus Faber AG hat in den letzten Jahren einen massiven Transformationsprozess durchlebt und nahezu alles – vom Prozess bis zum Produkt – in Frage gestellt, verändert, erweitert. Das zahlt sich jetzt aus!

Marc Schneider: Sind Sie der Treiber der Transformation?

Joachim Czabanski: Alle Unternehmen, die besonders gut durch die Krise gekommen sind, haben Ähnliches gemacht! Aber ich kann nicht verleugnen, dass disruptive Transformation meine Passion ist.

Marc Schneider: Gastronomen und Hoteliers konnten da kaum etwas machen – oder gibt es hier auch eine Transformationsstrategie?

Joachim Czabanski: Diese von mir hochgeschätzten Unternehmer und Kollegen, welche von Anfang an unglaublich gute Hygienekonzepte entwickelten und mit sehr guten Ideen ihr Geschäft „Corona-gerecht“ transformierten, wurden schlichtweg „kaltgestellt“ – eine für Unternehmer nicht nachvollziehbare Entscheidung, die hinsichtlich der Pandemieeindämmung einfach nichts gebracht hat – außer Insolvenzen! Eine vermeidbare Katastrophe! Die Gastronomie und die Hotels beschäftigen zudem eine Vielzahl von Servicekräften, welche jetzt sehr leiden. Es ist furchtbar und die Folgen, gesellschaftlich und wirtschaftlich, können wir heute noch gar nicht absehen!

Marc Schneider: Sie sind auch Präsidiumsmitglied des Internationalen Wirtschaftssenats. Wie bewerten Sie die gesamtdeutsche Entwicklung hinsichtlich drohender Insolvenzen?

Joachim Czabanski: Die Aussetzung der Insolvenzmeldepflicht verwässert das wahre Bild: prozentual gibt es aktuell weniger Insolvenzen, als im Vergleichszeitraum 2019. Die Welle wird sicher erst zum Jahreswechsel und in 2022 über das Land rollen. Die Insolvenzen großer Unternehmen mit Umsätzen über 50 Mio. € sind jedoch in 2020 – trotz Aussetzung der Insolvenzantragspflicht – gegenüber 2019 bereits deutlich gestiegen: 2019 waren es 32, 2020 bereits 58 Unternehmen; eine Steigerung von 81%. In der Gesamtheit kann man für Deutschland in diesem Jahr gut 25.000 Insolvenzen annehmen. Es stehen auch weit größere Zahlen im Raum, die Unsicherheit der Prognosen ist jedoch durch das „gebeugte“ Insolvenzrecht groß.

Marc Schneider: Wie sehen Sie die Zukunft der saarländischen Wirtschaft?

Joachim Czabanski: Ich bin da zuversichtlich. Das Saarland hat in seiner wechselvollen Geschichte schon viele Krisen gemeistert! Wir werden gemeinsam auch diese Krise überstehen und ich vertraue auf die Menschen im Saarland, auf ihren Ideenreichtum, auf den Zusammenhalt, auf die „Macher“ im Land. Die Politik ist hier sehr gut beraten, sich mit den Unternehmern zu unterhalten und zuzuhören, um dann punktuell und zielgerichtet zu unterstützen.

Marc Schneider: …Sie sind Norddeutscher…

Joachim Czabanski: …und seit vier Jahren Saarländer aus Überzeugung!

Marc Schneider: Und wie geht es bei der Klaus Faber AG weiter?

Joachim Czabanski: Transformation endet ja nie! Wir werden in diesem Jahr die strategischen Bereiche Tunnelbau, Data Center, Breitbandausbau, Infrastruktur und Marine deutlich ausbauen und sicher auch für einige Überraschungen in der Branche sorgen. Transformationen wünsche ich mir sehr von traditionellen Unternehmen, auch im Saarland – es ist Zukunftssicherung!

Marc Schneider: Herzlichen Dank für das Gespräch!

© SAAR Revue

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